route industriekulturWelterbe Zollverein(A)
Schacht XII - Zentralschachtanlage(B)
Schacht 1/2/8(C)
Kokerei
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Welterbe
Zeche und Kokerei Zollverein, Essen |
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Die
Anlage, die 2001 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt
wurde, besteht aus drei Bereichen, die in unmittelbarer Nähe
zueinander liegen (s. kmz):
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(C)
Kokerei |
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01 Was
ist eine Kokerei ?
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Dass
in einer Zeche Kohle gefördert wird, ist wohl jedem bekannt.
Was in einer Kokerei
passiert, wissen dagegen die wenigsten.
In
einer Kokerei wird Steinkohle in Öfen gefüllt und
unter Luftabschluss 18 bis 20 Stunden bei einer Temperatur
von über 1000°C indirekt erhitzt. Bei diesem Prozess
entweichen die in der Kohle enthaltenen flüchtigen Bestandteile
(ca. 25% der eingesetzten Kohle). Als fester Rückstand
bleibt der Koks
übrig. Aufgrund des höheren Kohlenstoffgehalts,
der Reinheit und Festigkeit wird Koks als Reduktionsmittel
bei der Stahlerzeugung im Hochofen
verwendet. Die Anlagen, die der Koksproduktion dienen (Öfen,
Kohlebunker, Bandanlagen, Schornsteine), nennt man "Schwarze
Seite" der Kokerei. (Broschüre der Industriedenkmalstiftung)
Die
flüchtigen Bestandteile (Kokereigas),
die bei der Verkokung aus der Kohle ausgetrieben werden, sind
ein wertvoller Rohstoff. Auf der "weißen Seite"
der Kokerei werden sie aufgearbeitet, und dienen als Grundstoffe
für die chemische Industrie. Kokereigas wurde bis in
die 1960er als Stadtgas
eingesetzt, was problematisch war, da es aufgrund des enthaltenen
Kohlenmonoxids
hochgiftig ist.
Auf
Zollverein trennt die "Blaue Allee" (s.
Bild) die "Weiße Seite" (links) von der
"Schwarzen Seite" (rechts). |
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02 Die
Ofenbatterie |
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Das
Herzstück der Kokerei Zollverein, die 1961 in Betrieb
ging, bildet die 600 m lange Batterie aus 304 Koksöfen.
Mit diesen produzierten 1.000 Beschäftigte täglich
7.500 t Koks aus 10.000 t Kohle. Dabei fielen täglich
4 Millionen Kubikmeter Rohgas an. Weil Koksöfen niemals
kalt werden dürfen, lief die Produktion bis zur Stilllegung
am 30. Juni 1993 rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.
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03 Die
Mischanlage |
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Da
man für die Koksproduktion eine bestimmte Kohlequalität
benötigte, wurden verschiedene Kohlensorten von der Zeche
Zollverein und anderen Zechen in der hochhausartigen Mischanlage
in einem für die Koksproduktion tauglichen Verhältnis
gemischt. Über Bandbrücken wurde die Kohle in die
Bunker im oberen Teil des Gebäudes transportiert. Über
große Trichter konnten die einzelnen Kohlesorten dann
für die Mischung dosiert werden.
Die
Mischanlage beherbergt heute das Informationszentrum und das
Kokerei Cafe. Sie kann auf mehreren Ebenen besichtigt werden.
Vom Dach der Mischanlage bietet sich ein toller Ausblick z.B.
auf die Essener Innenstadt oder die Kokerei Prosper in Bottrop.
(industriedenkmal-stiftung.de)
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04 Bandbrücken
und Kohlentürme |
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Über
zahlreiche Bandbrücken gelangte die Kohle von der Mischanlage
zu den Kohlentürmen auf der Ofendecke, von wo sie auf
die einzelnen Öfen verteilt wurde.
Im
Rahmen einer Führung folgt man dem Weg der Kohle, indem
man ebenfalls über einen Teil der Bandbrücke von
der Mischanlage auf die Ofendecke gelangt. |
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05 Auf
den Öfen |
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Auf
der Ofendecke wurde mit einem Füllwagen die Kohle aus
den Kohlentürmen den Öfen von oben zugeführt.
Neben dem Fahrer des Füllwagens arbeiteten die Einfeger
auf der Ofendecke, die bei Temperaturen von 90-100°C die
Fülldeckel schlossen und die Decke sauber fegten.
Auf
der Ofendecke befinden sich heute eine Solaranlage und das
Sonnenrad, welches im Sommer ein Eintauchen in die Öfen
ermöglicht. |
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06 In
den Öfen |
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Im
Sommer mit dem Sonnenrad oder wahlweise ganzjährig im
Rahmen einer Führung kann man sich hinunter in die Öfen
begeben, wo früher das ewige Feuer loderte. Eine einzelne
Ofenkammer ist lediglich etwa einen halben Meter breit. Zwischen
den Kammern befinden sich die Heizzüge, in denen ein
Teil des Kokereigases verbrannt wurde, wobei Temperaturen
von 1200 bis 1400 °C entstanden und so die Ofenwände
erhitzt wurden. Für das Sonnenrad musste natürlich
ein Teil der Heizzüge entfernt werden, um eine große
Kammer zu erhalten. |
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07 Die
Drückmaschine |
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Unter
Maschinenseite versteht man die Seite einer Koksofenbatterie,
auf der die Drückmaschine (auch "Drücklok"
genannt) fährt. Die Drückmaschine hat die Aufgabe,
den fertigen Kokskuchen (die unter Luftabschluss gegarte
Kokskohle) zur Weiterverarbeitung aus den Öfen herauszudrücken.
Der
Drückkopf drückt den Koks aus dem Ofen, so dass
er auf der Koksseite (viertes Bild) in den Löschwagen
fällt. Da der gut 1000°C heiße Koks beim
Kontakt mit dem Luftsauerstoff augenblicklich zu brennen
beginnt, wird er sofort zum Löschturm gefahren, wo
er mit Wasser gelöscht wird. Auf Zollverein wurden
dafür täglich 10.000 m³ Wasser benötigt.
(Wikipedia)
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08 Löschwagen
und Löschturm |
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Die
Verkokung in den Ofenkammern erfolgt im Gegensatz zum Kuchenbacken
unter Luftabschluss. Gäbe es eine Sauerstoffzufuhr ins
innere der Ofenkammern, so würde die Kohle bei den hohen
Temperaturen einfach verbrennen und nicht zu Koks verbacken.
Sobald der Koks gar ist und den Ofen glühend heiß
verlässt, kommt er jedoch mit Luft in Kontakt und fängt
sofort Feuer. Um zu verhindern, dass der Koks zu Asche verbrennt,
muss man ihn schnell abkühlen, der Fachmann spricht von
löschen. Deshalb stand während des Druckvorgangs
schon der Löschwagen bereit, um den brennenden Koks aufzunehmen.
So schnell wie möglich fuhr er dann unter den Löschturm.
Das ist eine Holzkonstruktion, unter der der Brand mit Wasser
bedüst und auf diese Weise gelöscht wurde. Dabei
stieg eine charakteristische Dampfwolke, der Löschschwaden,
über der Kokerei auf. (industriedenkmal-stiftung.de)
Die
Dampfwolke im vierten Bild stammt natürlich nicht von
Zollverein, sondern von der Kokerei
Prosper in Bottrop. |
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09 Die
Eisbahn |
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Vor
spektakulärer Kulisse kann man auch dieses Jahr wieder
Schlittschuhlaufen. Direkt vor der Ofenbatterie, dort wo früher
die riesige Drückmaschine ihren Dienst tat, wurde eine
150m lange und 12m breite Eisbahn angelegt, die bis zum Ende
der Weihnachtsferien täglich bis zu 1300 Personen Platz
bietet. (Weitere
Infos) |
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10 Das
Sonnenrad |
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Im
Rahmen der Umwandlung der Kokerei zum Industriedenkmal wurde
1999 das Sonnenrad errichtet. Dieses befördert in den
Sommermonaten die Besucher in die Tiefe der Koksöfen
und ermöglicht in der Höhe einen Blick über
das gesamte Areal des Weltkulturerbes Zollverein. Wie der
Besuch der gesamten Anlage ist auch die Fahrt mit dem Sonnenrad
kostenlos.
Bisschen
was Technisches (Quelle: kulturingenieure.com):
Ein quer versteifter Druckring aus zwei Quadratstahlrohren
mit einer Kantenlänge von 260 mm ist mit 128 Seilen nabenlos
verspannt. Das Rad fährt in die Batterie hinein und verschwindet
im Dunkel der Koksöfen. 14 Kabinen befördern jeweils
6 Personen, die auf vier Stationen zu- und aussteigen können.
Drei Stützrollensätze im Bauch der Kokerei tragen
die Lasten ab.
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11 Das
Salzlager |
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Mit
dem Palast der Projekte hat das Ehepaar Emilia und Ilya
Kabakov ein beeindruckendes Kunstwerk geschaffen. Die
begehbare, spiralförmige Skulptur, die an den Tatlin-Turm
erinnert, erhellt die riesige Lagerhalle wie eine chinesische
Laterne. Darin erwarten den Besucher mehr als 60 Entwürfe
zur Verbesserung der Welt. Diese reichen von einfachen Vorschlägen
für den Alltag bis hin zu utopischen Phantastereien.
( offizielle
Seite mit Beschreibungen der einzelnen Projekte) |
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route industriekulturWelterbe Zollverein(A)
Schacht XII - Zentralschachtanlage(B)
Schacht 1/2/8(C)
Kokerei
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