Ratinger
Neujahrslauf
02.01.05
Knollen
kommentieren: Kenianer kennen keine Kilometer
Nachdem
das Team Aroma Ahoi am Nachmittag des Silvestertages das Laufjahr 2004
so spät und erfolgreich wie nie beendet hatte, wurde schon
am zweiten Tag des neuen Jahres die Saison 2005 eröffnet. Denn ein
jeder weiß, dass der frühe Vogel den Wurm fängt und so
bot sich der 27. Ratinger Neujahrslauf durch die historische Innenstadt
förmlich an. Nach langem Hadern und Zaudern folgten schließlich
die aromatischen Sportskameraden dfb und OsB den Lockrufen incakas und
erklärten sich bereit, eine sportliche Sightseeingtour zu machen.
Mentale und lautstarke Unterstützung war den drei Herren durch Uli,
Duise und TomBola sowie von familiärer Seite des diesmal als Nesthäkchen
startenden incaka gewiss. Während der online Vorangemeldete bereits
am Vortag um 15 Uhr nach Zurufen seiner Startnummer seine Unterlagen
im Sportlereingang des Stadions zu Ratingen empfangen hatte, stand den
beiden Mitläufern noch die Nachmeldung zuvor. Verschiedene Faktoren
führten dazu, dass sich die drei Knollen
und ihre Supporter vor dem Lauf nicht zum obligatorischen Motivationskreis
treffen konnten. Und das ausgerechnet in einem Lauf, in dem man sich
mit den hochbezahlten kenianischen Assen zusammen auf die Strecke begeben
musste.
Aber
kein Grund zum Schwarzsehen... Der flinke OsB sortierte sich wie stets
vorne im Startbereich ein, während sich incaka demütig
im hinteren Mittelfeld einordnete, wo sich ihm noch vor dem Startschuss
der unermüdliche Laufsammler dfb an die Seite stellte. Diesem saß ausnahmsweise
mal nicht die Angst im Nacken, sondern lag noch das ein oder andere Getränk
alkoholischer Natur im Magen. Da war es wohl auch besser, dass das offizielle
Teamtrikot brav auf der heimischen Wäscheleine baumelte. Pünktlich
vor dem Start sorgte dann noch ein kleiner Hagelschauer für etwas
Bewegung im Feld und unter den anwesenden Zuschauern, die sich in sämtliche
Hauseingänge flüchteten. Man munkelt, dass mehr Besucher an
der Kirchpforte klopften, als sonst an allen Sonntagen des Monats. Nach
dem Start entwickelte sich ein ganz normales Rennen, wie es jeder kennt,
der schon einmal gelaufen ist. Kenianer und schnelle Läufer vorne
weg, Fußkranke und Übergewichtige mittendrin, sich richtig
Einschätzende hintendran, so dass auf dem ersten Kilometer erst
einmal eine adäquate Position im Feld gesucht werden musste. Bereits
hier hatten sich die drei Knollen auseinander gelaufen. Einsam vorne
OsB, im Mittelfeld incaka und näher dran als gedacht dfb, die alle
den ersten Kilometer in durchaus akzeptablen Zeiten absolvierten. Kurz
danach war es jedoch mit der Herrlichkeit vorbei, denn der Veranstalter
hatte es nicht für nötig erachtet, auch Kilometerschilder mit
geraden Zahlen aufzustellen und sah mit 1, 3, 5, 9 ausreichend Orientierungshilfen
gegeben. Dies ist natürlich ein
absoluter Skandal für einen Lauf, bei dem jeder Kilometer 1,- € kostet.
Verschlimmert nur noch durch die sinngemässe Aussage eines Veranstwortlichen: "Klar,
haben wir die anderen Schilder auch. In meinem Auto. Wusste nicht, dass
man die braucht... hat sich noch keiner beschwert." Aber schon recht,
ruhig die Schilder im Auto haben, so kann man ja vielleicht bei einer
Autopanne dem Abschleppdienst den Anfahrtsweg markieren.
Ansonsten
bleibt zum Lauf an sich nicht viel zu sagen. Die nette 3-Runden-Strecke
führt
leicht wellig durch das Ratinger Zentrum mit Start vor dem ersten Reisebüro
am Platz, vorbei an Sparkasse, Schule, Friedhof, griechischem Kulturzentrum
(Dank für die musikalische Begleitung des Laufs!) und Krankenhaus.
Im Zielbereich werden nandrolon-freie Nahrungsergänzungspräparate,
Wasser und Tee aus der Gulaschkanone der Bundeswehr gereicht und die
Supporter haben eine wie immer vorzügliche Arbeit geleistet. Das
Team Aroma Ahoi hat einen Läufer in den 100er-Rängen, einen
in den 200er- und einen in den 300er-Rängen platziert. Wobei gerade
der 200er-Rang, wie vom Laufsprecher goldrichtig kundgetan, mit "der
zweiten Luft" erkämpft wurde, was auch die für jeden Runde
einzeln ermittelte Laufzeit widerspiegelt. Die Unterlagenausgabe erfolgte
dann in einer einen Kilometer entfernten Schule und hier muss wirklich
Tribut für die schnelle Abwicklung gezollt werden. Auch wenn der
dfb um seinen Verein beraubt wurde und so leider nie bewiesen werden
kann, dass die Aromaten in der Mannschaftswertung knapp vor den befreundeten
Sportlern des LT Rennhamster gewesen wären. Ebenfalls ein Lob verdient
die Verpflegung mit allem, was das Herz und der Magen begehrt: Altbier,
Kaffee, Tee, Waffeln,
Brötchen, Kuchen, Bratwürste fanden zu zivilen Preisen reichlich
Abnehmer.
Fazit:
Wer viel Geld kassiert, um kenianische Asse zu verpflichten, sollte
auch in der Lage sein Kilometerschilder zu stellen,
vor allem
bei der 27.Auflage und letztjährigem Vorhandensein! -- (incaka) |